KARL KILLER – Kunst für Kinder?

Es ist bekanntlich nicht ganz so einfach, Kindern Kunst zu vermitteln. Nichts wird schneller langweilig, als ein Besuch im Museum oder einer Ausstellung. Ob visuell oder akustisch, von wegen pictures of an exhibition von Edvard Grieg oder so, da kann man Kinder mit jagen – wenn sie einigermaßen normal sind und keine kleinen Professoren, was ich im Übrigen immer ein wenig verdächtig finde.
Das geht mir also nicht anders und ich habe mir jetzt ein paar Strategien überlegt. Eine davon geht so: Die Verknüpfung von Kunst und Märchen. Also z.B. die Plastiken des Münchner Bildhauers Professor Karl KILLER mit dem Wolf, dem, der die Großmutter samt Rotkäppchen fraß.

Bei einem Besuch der Werke Killers in Bad Wildungen (Wandelhalle) sind die folgenden Fotos entstanden.

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Die sagen alle nix. Stehen hier nur im Kreis um das Sprudelwasser herum und ich versteh nicht, worauf die warten. Auch wenn ich sehr doll meine Ohren spitze, ich höre nix.

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Dabei hat doch das Rotkäppchen die Großmutter gefragt, warum sie so große Ohren hat. Das war ja auch in Wirklichkeit gar nicht die Großmutter, sondern der große, böse Wolf. Die roten Figuren hier haben alle große Ohren. Weil sie, wie mein Papa gesagt hat, überlebensgroß sind. Der Killer, also der Professor, der sie gemacht hat, wollte das so. Die sind wirklich sehr groß. Und obwohl sie so groß sind, hat man sie lange irgendwo rumliegen lassen. Jetzt hat man sie wieder schön angepinselt und hier im Kreis aufgestellt.

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Der hier hat einen ganz dicken Arm auf der linken Seite. Der rechte Arm ist ganz dünn, auch das Knie und der Fuß. Dafür hat er einen Hahn neben sich. Der Killer hat die Figur den Morgen genannt. Wegen dem Hahn, weil der morgens immer kräht. Manchmal kräht der aber auch abends oder wenn er schlechte Laune hat.

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Na ja, das mit den Armen und Beinen stimmt nicht ganz. Die sind gleich dick. Auch die Beine. Aber durch das große Wasserrohr sieht das eben so aus. Auch das Tuch, das der als Unterhose anhat. Das sieht aus, als würde es wegfliegen. Und der Arm ist noch dicker geworden und das Bein noch dünner.

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Die Frau mit dem Krug könnte aber die Großmutter sein. Die sind immer fleißig und arbeiten etwas. Nicht so, wie der mit dem Tuch als Unterhose. Das hat der Professor schon richtig gemacht. Weil er das so wollte.

© Kornelius R. Böcher 05-11-2013

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